Untersuchungsvorbereitung
Digitales Röntgen:
Es ist keine Vorbereitung erforderlich. Bei schwangeren Patientinnen können Röntgenuntersuchungen nur in Ausnahmefällen, nach Prüfung der Indikation durchgeführt werden.
Sonographie:
Für die Sonographie (Ultraschall) der Bauchorgane ist es wichtig, dass Sie morgens, nüchtern zur Untersuchung erscheinen. Nüchtern bedeutet Verzicht auf Essen, Trinken und Rauchen. Erforderliche Medikamente dürfen aber mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
Bei allen übrigen Untersuchungsregionen (Lymphknoten, Brust, Leiste, Bauchdecke, Schilddrüse, Gelenke) ist keine spezielle Vorbereitung erforderlich.
Computertomographie (CT):
Die Untersuchung wird je nach Fragestellung mit oder ohne intravenöse Gabe eines Kontrastmittels durchgeführt. Das Kontrastmittel wird üblicherweise über eine Verweilkanüle in eine Armvene gespritzt.
Bei Untersuchungen des Bauchraums ist es zusätzlich erforderlich, dass Sie ein Kontrastmittel über einen Zeitraum von ca. 60 Minuten gleichmäßig trinken. Je nach Fragestellung kann zusätzlich eine Kontrastierung des Enddarms (rektale Kontrastmittelgabe) erforderlich sein.
Für die intravenöse Kontrastmittelgabe benötigen wir zwei aktuelle Laborwerte:
1. Serumkreatinin bzw. GFR für die Beurteilung der Nierenfunktion, da das Kontrastmittel über die Nieren ausgeschieden wird. Der Laborwert sollte nicht älter als 4 Wochen sein und kann im Notfall bei uns in der Praxis bestimmt werden.
Bei normalem Kreatininwert kann die Kontrastmittelgabe problemlos erfolgen.
2. TSH basal für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, um einer gefährlichen Stoffwechselentgleisung vorzubeugen. Der Laborwert sollte nicht älter als 3 Monate sein und kann vom Hausarzt bestimmt werden. Bei einem normalen TSH-Wert kann die Kontrastmittelgabe ohne Einschränkung erfolgen. Ist der TSH-Wert erniedrigt, kann dies auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen. Vor der Kontrastmittelgabe wird die Schilddrüse dann medikamentös geblockt. Eine Kontrolle der Schilddrüsenwerte 7 Tage nach der Untersuchung wird empfohlen.
Eine manifeste Hyperthyreose (TSH erniedrigt, T3 und T4 erhöht) ist eine Kontraindikation für jodhaltiges Kontrastmittel.
Bei welchen Medikamenten müssen Sie aufpassen?
Ein metforminhaltiges Medikament (z. B. Glucophage, Metfogamma), wie es bei einem Typ II Diabetes mellitus häufig verordnet wird, sollte bei normalem Kreatininwert zum Zeitpunkt der Untersuchung bis 48 h nach Kontrastmittelgabe gemäß den ESUR-Richtlinien (European Society of Urogenital Radiology) abgesetzt werden. Bei erhöhtem Kreatininwert muss die Einnahme eines metforminhaltigen Medikamentes 48 h vor der Untersuchung abgesetzt und darf erst 48 h nach Kontrastmittelgabe wieder eingenommen werden.
Wird ihnen vor der Untersuchung Buscopan verabreicht, um die Darmbewegung zu unterdrücken, kann das Sehvermögen in die Nähe und die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt werden. Sie sollten daher kein Fahrzeug selbstständig steuern.
Magnetresonanztomographie (MRT), Kernspintomographie:
Die Untersuchung wird je nach Fragestellung mit oder ohne intravenöse Gabe eines Kontrastmittels durchgeführt. Das Kontrastmittel wird über eine Verweilkanüle in eine Armvene appliziert. Bei speziellen Untersuchungen des Oberbauchs (Leber, Gallengänge, Bauchspeicheldrüse) und des Dünndarms (MR-Sellink), erhalten Sie zusätzlich ein orales Kontrastmittel (Lumivision, bzw. Mannitol-Lösung). Dieses enthält Fruktose. Wenn sie Diabetiker sind (Diabetes mellitus Typ I), bedeutet dies, dass sie Ihre Medikation (ca. 6.5 BE auf 250 ml Kontrastmittel) anpassen müssen. Eine relative Kontraindikation besteht bei einer Fructose-Malabsorption.
Soll der Beckenboden im MRT (Defäkographie) untersucht werden, wird vor der Untersuchung der Enddarm mit Ultraschall-Gel (200 bis 300 ml) gefüllt.
Für eine intravenöse Kontrastmittelgabe benötigen wir einen aktuellen Kreatininwert bzw. die GFR der Nieren.
Bei mäßig erhöhtem Kreatininwert wird bei uns zur Vermeidung einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) das Kontrastmittel mit dem niedrigstem Risikoprofil gemäß der EMEA (European Medicines Agency) verabreicht.
Sollten Sie wegen einer bekannten Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) ein intravenöses (Dormicum, Midazolam) oder orales (Tavor) Beruhigungsmittel benötigen, dann ist es erforderlich, dass Sie eine Begleitperson mitbringen.
Wann ist eine MRT Untersuchung nicht möglich?
- bei Granatsplitterverletzung
- bei Verletzung mit Eisenspänen
- bei Trägern einer mechanischen Herzklappe
Wann besteht eine relative Kontraindikation der MRT Untersuchung?
- bei Herzschrittmachern oder Defibrillatoren (eine schriftliche MR-Eignung muß bei der Terminvereinbarung vorliegen)
- bei Neurostimulatoren, Cochleaimplantaten, Insulin-, Schmerzpumpen (eine schriftliche MR-Eignung muß bei der Terminvereinbarung vorliegen)
- Frühschwangerschaft (im 1. Trimenon)
Kontrastmittelallergie (CT und MRT):
Bei einer früheren manifesten Kontrastmittelallergie kann keine ambulante Kontrastmittelgabe erfolgen.
Bei einer früheren leichten Kontrastmittelreaktion kann eine Kontrastmittelgabe nach einer Prämedikation erfolgen.