
Bildgestützte Therapieverfahren
Sogenannte minimal–invasive Therapieverfahren erobern viele Fachgebiete der modernen operativen Medizin. Die Vorteile dieser bildgestützten Therapieverfahren liegen in ihrer Präzision und Schonung des Patienten. Diese modernen Ansätze ermöglichen eine Vielzahl von Vorteilen, die sich besonders in den folgenden Aspekten widerspiegeln:
✔ Gezieltere und schonendere Behandlungen
✔ Vermeidung von chirurgischen Eingriffen
✔ Lokale Betäubung
✔ Keine Narkoserisiken
✔ Keine längeren Liegezeiten und damit verbundene Risiken
Anwendungsbereiche in der Radiologie
Die Radiologie bedient sich überwiegend röntgenstrahlbasierter Verfahren wie der Computertomographie und der Angiographie, die eine Vielzahl therapeutischer Anwendungen in der bildgestützten Medizin ermöglichen. Für folgende Anwendungsgebiete wird die bildgestützte Therapie in der Radiologie angewendet:
Ermöglichen von winzigen Zugängen durch die Haut oder Gangsysteme wie Arterien, Venen, Gallengänge.
Katheter, Medikamente, Ballone, Schrauben, Stents an den gewünschten Ort im Körper bringen.
Platzierung einer Antitumorsubstanz direkt in den Tumor um systemische Nebenwirkungen zu vermeiden.
Schmerztherapie
Eine wichtige Therapiemodalität ist die CT-gesteuerte Schmerzbehandlung von Rückenschmerzen. Diese Verfahren sind von großer Bedeutung in der Radiologie, da sie eine präzise und minimal-invasive Behandlung ermöglichen, die gezielt auf die betroffenen Strukturen ausgerichtet ist. Je nach Anwendungsgebiet wird diese Form der Schmerzbehandlung auf unterschiedliche Arten angewendet.
Bei Bandscheibenvorfällen als periradikuläre
Nervenwurzelinfiltration
Bei degenerativen Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke als
CT-gesteuerte Facettenblockade

Anwendungsbereiche in der Radiologie
Periradikuläre Nervenwurzelinfiltration
✔ Lokale Applikation von lang wirkenden Schmerzmitteln
(Lokalanästhetika)
✔ Lokale Applikation von entzündungshemmenden
Kortisonpräperaten
✔ Resorption des prolabierten Bandscheibengewebes
✔ Gereizte Nervenwurzel wird beruhigt
CT-gesteuerte Facettenblockade
✔ Zusätzliche Möglichkeit reinen Alkohol zu injizieren
✔ Gelenke werden analog zur Facettenkoagulation
denerviert
✔ Durch die Unterbrechung der Nervenversorgung wird
eine langfristige schmerzfreiheit gewährleistet
✔ Präzise Lokalisierung der betroffenen Nerven durch
CT-Steuerung
Seit 2013 sind CT-gesteuerte schmerztherapeutische Eingriffe bei gesetzlich versicherten Patienten nur dann durchführbar, wenn die Patienten von einem Arzt mit Genehmigung zur schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten nach § 135 Abs. 2 SGB V bzw. mit der Zusatzweiterbildung „Schmerztherapie“ überwiesen werden.